Wie der Christbaum nach Salzburg kam
Im Jahr 1826 brachte die Familie Koch aus Enningen in Schwaben den Christbaum erstmals nach
Salzburg. Der Familientradition nach wurde in diesem Jahr der erste Christbaum in Salzburg zu
Weihnachten aufgestellt. Dieser war eher einfach gehalten und zierte Äpfel, Lebkuchen, Zuckerringe,
Papierketten, vergoldete und versilberte Nüsse und hatte meist ein wächsernes Christkind auf der
Spitze.
Der Christbaum grundsätzlich entwickelte sich erst im 19. Jahrhundert, als Teil des bürgerlichen
Familienfestes Weihnachten. Zum allgemeinen Brauch wird der Christbaum im familiären Bereich,
unter Berücksichtigung seiner Verbreitung, vor allem auch in den ländlichen Gemeinden Salzburgs
erst Anfang des 20. Jahrhunderts. In der Stadt findet man ihn ab der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts bei öffentlichen Feiern diverser Vereine. Ehe im 19. Jahrhundert das Christkind zum
Überbringer der Geschenke wurde, war dies der heilige Nikolaus. Das einst in Salzburg übliche
„Nikologartl“ wurde von den Eltern selbst gestaltet und enthielt neben den Figuren von Nikolaus und
Krampus, die Geschenke an die Kinder: Äpfel, Nüsse, gedörrte Zwetschken, Klotzen und Feigen.
Weihnachten – das wichtigste kirchliche Fest neben Ostern – galt dem Gedenken der Geburt des
Erlösers, was durch das Aufstellen der Krippen sinnbildlich nachvollzogen wurde. Mit dem
Aufkommen des Christbaumbrauchs vollzieht sich ab dem 19. Jahrhundert die Wandlung von
Weihnachten zum Familienfest mit gegenseitigem Beschenken, das von Christen und Nichtchristen
gleichermaßen gefeiert wird.
In der Weihnachtsausstellung des Salzburger Heimatwerkes werden Christbäume mit diversem
Behang von den 20er Jahren bis hin zu zeitgenössischem Schmuck präsentiert. Krippen der Familie
Kurtze aus Lofer komplettieren die Ausstellung und lassen uns Eintauchen in eine
Weihnachtsstimmung anno dazumal.
